Das Ende des Überflusses
Warum Produktivität zum Schlüssel für den Unternehmenserfolg wird
Jahrzehntelang stand in der Unternehmensentwicklung die Effizienzgestaltung im Vordergrund. Die grundsätzliche Zielsetzung war dabei fast immer eine Kostenentlastung für die Unternehmen zu erreichen. In den Sparkassen war das fast immer mit dem Versuch verbunden die Mitarbeiterkapazitäten bei gleichem Aufgabenvolumen zu reduzieren.
Im Jahr 2023 klopft so langsam die demographische Entwicklung an die Tür der Sparkassen und die Boomer-Generation verabschiedet sich in den Ruhestand. Das Klopfen an der Tür wird sich in den kommenden Jahren erheblich verstärken. Schätzungen zufolge werden die Sparkassen bis zum Jahr 2030 etwa 30% ihres heutigen Personalbestand durch Renteneintritte verlieren.
Jetzt kann man natürlich sagen, dass das keine Überraschung ist und irgendwie zu einer betrieblichen Realität ganz selbstverständlich dazugehört. Was natürlich auch richtig ist. Allerdings ist es neu, dass ausscheidendes Personal am Arbeitsmarkt nicht zu ersetzen sein wird. Es gibt schlicht nicht genug Nachwuchs, der rekrutiert werden könnte. Problemverstärkend wird sich auswirken, dass berufsunerfahrenes Personal grundsätzlich eine niedrigere Produktivität im Vergleich zu langjährig bewährten Profis aufweist.
Somit wird Effizienz von Prozessen zu einer selbstverständlichen Notwendigkeit. Ineffizienz würde die skizzierte Lücke nur dramatisch vergrößern. Die gute Nachricht ist, dass mit fortschreitender Digitalisierung die Prozesse durch weiterentwickelte Technik professionalisiert werden. Wo Licht ist, ist aber leider auch Schatten.
Die Sparkassen werden von der Digitalisierung insofern profitieren, als dass die Lücke nicht mehr vollständig durch das Personal geschlossen werden muss. Durch geschicktes Management der Technik UND des Personals kann das Problem sogar annähernd gelöst werden. Aber die Arbeitsplätze in den Sparkassen werden sich in Zukunft stark verändern.
Wenn man unterstellt, dass das Geschäftsmodell der Sparkassen in 2030 immer noch dem von 2023 entspricht, ist davon auszugehen, dass die grundsätzliche Anzahl der Arbeitsprozesse in den Sparkassen nicht sinken wird. Wenn man weiterhin davon ausgeht, dass die demographische Lücke (wird durch Digitalisierung geschlossen) bei etwa 30-40% liegt, dann wird ein Mensch der heute ca. 60 Prozesse bearbeitet dann etwa 100 Prozesse bearbeiten müssen und zwar komplett ohne Produktivitätsverlust.
Anders ausgedrückt:
- Die Sparkassen werden ca. 30% ihrer Mitarbeiter verlieren
- Diese werden über Neueinstellung nicht zu ersetzen sein
- Die Arbeitsplätze in den Sparkassen werden sich massiv verbreitern
- Die heutigen Mitarbeiter, die dann noch bei der Sparkasse beschäftigt sind, werden massiv dazu lernen müssen
- Das Ergebnis des Lernens muss mindestens das Produktivitätslevel der heute aufgabenausübenden Mitarbeiter sein
- Jede Unproduktivität wird dazu führen, dass sich eine personelle Unterdeckung ergibt, oder mit großem (wahrscheinlich finanziellen Aufwand) ein Ausgleich geschaffen werden muss
Punkt 6 soll selbstverständlich unbedingt vermieden werden. Den Sparkassen fehlt, aufgrund der Tarifbindung, die Flexibilität entsprechend zu agieren und es wäre aus Kostengründen bestenfalls in Ausnahmefällen ein Lösungsansatz.
Daher benötigen die Sparkassen dringend ein System zur systematischen Produktivitätsentwicklung des heute vorhandenen Personals. Dessen Potenzial sollte umgehend auf der Basis struktureller Szenarien überprüft werden. Die Organisationsbereiche liefern dazu auf Basis eines für 203o skizzierten Geschäftsmodells ein Szenario für Prozesswelt und Stellentypen unter Berücksichtigung der Digitalisierungseffekte. Das Personalmanagement definiert auf Basis der Zielstellentypen Anforderungsprofile, stellt die Lücke zu 2023 fest und beginnt damit, die Mitarbeiter zu entwickeln.
Wenn man den entsprechenden konzeptionellen Vorlauf berücksichtig, kann mit der konkreten Personalentwicklung wahrscheinlich im Jahr 2025 begonnen werden. Dann verbleiben 5 Jahre um die Menschen auf das notwendige Zielniveau ihrer Produktivität zu entwicklen.
Ja, das wird ein Kraftakt. Ja, es bedarf einer neuen Art Leistung zu denken und Menschen zu fördern.
… und ja, ich bin überzeugt, dass noch genug Zeit zur Verfügung steht, um das zu realisieren. Auch wenn sich 2030 im Kontext der Erkenntnisse dieser Problematik wie morgen anfühlt.
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